Rückblick und Ausblick in die Zukunft
Am 1.10.1946, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, gründete Tischlermeister Karl Marquardt die Tischlerei in Calau, zunächst in der Färberstraße. Wohn-, Geschäftshaus und Firmengebäude in der Cottbuser Straße 43 entstanden ab 1952 in Handarbeit aus den Trümmern des zerbombten Hotels „Hecht“. So wie es damals üblich war, gehörte auch die Sargtischlerei zu den Aufgaben des Handwerksbetriebs. Viele andere Aufgaben, die bei einer Bestattung anfallen, führten die Angehörigen noch selbst aus. 1958 wurde der vordere Teil des Grundstücks von der DDR-Regierung in Anspruch genommen ‒ ohne Einwilligung von Karl Marquardt ‒ und das jetzige Wohn- und Geschäftshaus errichtet. Unser Opa durfte dort dann eine Wohnung mieten.
Am 1.1.1978 übernahm Karls Enkel Lothar Marquardt das Unternehmen. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits Tischlermeister, heute fungiert er als Geschäftsführer und Inhaber von Bestattungshaus und Tischlerei.
Särge mussten zu DDR-Zeiten häufig aus Spanplatten gefertigt werden, da Holz Mangelware war. Als Bestatter musste man daher findig und geschickt sein, um schönere Särge herzustellen, einfache Särge zu veredeln und die wenigen Holzsärge, die angeboten wurden, auch zu bekommen.
lris Marquardt, geborene Schauenburg, arbeitete als Lehrerin, bevor sie nach der Wende 1989 ihren Eintritt in das Familienunternehmen beschloss. Sie übernahm nicht nur die Verwaltungsaufgaben, sondern erweiterte und erneuerte in den kommenden Jahren den Bereich Bestattungen erheblich. Da parallel großer Baubedarf bestand, war auch die Tischlerei gut ausgelastet. 1991 erfolgte die erste große Umbaumaßnahme des lnnenhofs und der rückwärtigen Gebäude, wo sich nun ein Beratungs- und ein Ausstellungsraum, Büros und Werkstatt befanden.
1996 erwarb lris Marquardt das vordere Wohn- und Geschäftshaus von der WBC mbH. Die Eröffnung der Zweigstelle in Drebkau mit einem freundlich eingerichteten Beratungsraum erfolgte im selben Jahr.
lris Marquardt absolvierte 1997 in Berlin die Prüfung zur geprüften Bestatterin.
2003 konnten die im Vorderhaus gelegenen Geschäftsräume für das Bestattungshaus umgebaut und genutzt werden. lm Hinterhof entstanden daraufhin ein Abschiedsraum, Kühlanlagen und ein Bereich für die Technik.
Die moderne Zweigstelle in Vetschau mit Beratungsbüro entstand im Jahr 2008.
Lisa Marquardt ist seit 2009 für das Bestattungsinstitut ihrer Eltern tätig, nachdem sie zuvor in einem anderen Unternehmen Erfahrungen sammeln konnte. Nach drei Jahren Lehre hat sie 2010 in Münnerstadt die Prüfung zur Bestattungsfachkraft erfolgreich bestanden.
Die letzte bauliche Veränderung im Dezember 2013 schaffte eine harmonische Verbindung zwischen Vordergebäude und Hinterhof ‒ ein verglaster Durchgang führt jetzt den Besucher zum Abschiedsraum.